100 Tage Mitglied im Hessischen Landtag

Interview mit Maximilian Schimmel MdL

Seit 100 Tagen vertritt Maximilian Schimmel seinen Wahlkreis im Hessischen Landtag.

Herr Schimmel, seit 100 Tagen gehören Sie dem Hessischen Landtag an, in der Berufspolitik zählen Sie damit zu den neuen Gesichtern. Wir möchten daher erfahren, wie Sie diese spannende Zeit erlebt haben und welche Aufgaben zu Ihrem neuen Beruf gehören.    

Schimmel:
Ich darf gerade mein Hobby zum Beruf machen – das ist ein unglaublich tolles Gefühl. Ich erlebe dabei jeden Tag etwas Neues und kann hinter so viele Kulissen schauen. Spannende Menschen, tolle Begegnungen und beeindruckende Momente säumen dabei meinen Weg der letzten drei Monate.Mein Arbeitsalltag ist in etwa gedrittelt. Ein Drittel bin ich in den Landtags-, Ausschuss- und Fraktionssitzungen in Wiesbaden, ein Drittel verbringe ich mit Büroarbeit und das andere Drittel bin ich bei den Vereinen, Institutionen und Menschen in meinem Wahlkreis unterwegs. 


In der vergangenen Zeit haben Sie sicher viele neue Persönlichkeiten kennengelernt und Menschen wiedergetroffen, die sie durch ihr bisheriges politisches Engagement kennen. Welche Begegnung war dabei die interessanteste und weshalb?  

Schimmel:
Mich haben der Limburger Bischof Georg Bätzing und die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) bei dem Eröffnungsgottesdienst des Landtages nachhaltig beeindruckt. Bischöfin Beate Hofmann ist mit ihrem klaren Blick auf die Herausforderungen und Perspektiven im Beruf eines Landtagsabgeordneten eingegangen und hat mir vor Augen geführt, welche Verantwortung ich in den kommenden fünf Jahren tragen darf.
Und oft beeindrucken die Dinge, die einem vor Augen geführt werden: auf den Jahreshauptversammlungen der Pfungstädter Feuerwehr war ich zum Beispiel unglaublich beeindruckt, wie die Kameradinnen und Kameraden neben dem täglichen Feuerwehrdienst zehn Tage lang unser Landesfest, den Hessentag, begleitet haben. Da waren beide Wachen Tag und Nacht besetzt. Und das als Freiwillige neben Schule, Studium und Beruf!


Als neuer Abgeordneter wussten Sie nicht genau, wie ihr zukünftiger Berufsalltag aussehen wird. Natürlich hat man aber zuvor schon Vorstellungen und Ideen. Wurden ihre Erwartungen erfüllt? Welche Überraschungen gab es?    

Schimmel: 
Ich werbe immer dafür, dass man sich als Politiker selbst nicht so wichtig nehmen soll. Daher gehe ich mit viel Demut an viele Sachen heran, lasse mir die Prozesse und Zusammenhänge erklären und frage nach einem Blick hinter die Kulissen bei den Vereinen, Unternehmen und Verbänden. Trotzdem überrascht mich die hohe Anzahl an Anfragen von den Bürgerinnen und Bürgern doch. Und das obwohl ich ja noch neu im Amt bin. Diese zu beantworten, selbst zu recherchieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, bereitet mir einfach eine große Freude!  
Freudig überrascht bin ich auch darüber, wie viele tolle Veranstaltungen es in meinem Wahlkreis gibt. Ich weiß gerade abends und am Wochenende gar nicht, wo ich zuerst hingehen soll!


Mitte März haben Sie die erste Rede vor dem Planum des Landtages gehalten. Um welches Thema ging es?

Schimmel: 
Die Landwirtschaft – und das hat mich auch stolz gemacht. Ich bin ein Kind vom Bauernhof. Das hat mich geprägt und macht mich aus. Dass ich meine erste Rede im Landtag über das Vertrauen in unsere Landwirte, über Eigenverantwortung und die Stärkung der Bäuerinnen und Bauern halten durfte, das war etwas Besonderes!


Neben der Mitgliedschaft im Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt sitzen Sie für die CDU-Fraktion auch im Ausschuss für Digitales, Innovation und Datenschatz. Welche Schwerpunkte setzen Sie bei der Arbeit in diesem Gremium?  

Schimmel: 
Vor allem freut es mich, dass ich in einem solch innovativen und modernen Bereich arbeiten darf. Digitalisierung ist unsere Zukunft, da geht kein Weg dran vorbei. Ich freue mich sehr, genau diese Zukunft mitgestalten zu dürfen!
In unserem Arbeitskreis darf ich mich um Künstliche Intelligenz, Digitalisierungsforschung und Digitale Bildung kümmern. Das sind perfekte Themen für die Region: mit einer starken TU haben wir hier rund um Darmstadt eine Menge Start-ups und Unternehmen, die in genau diesen Bereichen unterwegs sind. Die will ich stärken und Hessen zu einem echten, digitalen Standort weiterentwickeln!


Sie sind direktgewählter Abgeordneter des Landtages. Wie klappt die Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und Organisationen im Wahlkreis? 

Schimmel: 
Wahnsinnig gut! Ich bin fast jeden Tag bei einem Verein, einem Unternehmen oder einer Institution aus meinem Wahlkreis. Ich liebe es einfach, hinter die Kulissen zu schauen, die Menschen kennenzulernen und ihre Themen aufzunehmen. Das macht einfach nur Spaß!
Andersrum geht das aber auch: vorige Woche war beispielsweise der Männerchor aus Erzhausen bei mir im Landtag. Das waren spannende Diskussionen und eine große Gruppe begeisterter Sänger!


Sie spielen leidenschaftlich Fußball, sind in der Fastnacht aktiv und reisen gerne. Bleibt neben dem Landtagsmandat noch Zeit für Hobbies und die Pflege von Freundschaften? 

Schimmel: 
Wenn man meinen Fußballtrainer und meine Fitness fragt: „Nein!“ Spaß beiseite, ich brauche meine Hobbies und meine Freunde zum Abschalten. Da bekomme ich den Kopf frei, kann mich begeistern und habe einfach nur Spaß. Daher versuche ich so häufig es geht, im Training zu sein oder meine Freizeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Es ist herausfordernd und klappt nicht immer wie gewünscht, aber ich glaube, dass das ein Teil meines neuen Berufs ist!


Wir kommen zum Ende unseres Interviews, eine letzte Frage beschäftigt uns noch: Welche Vorstellungen haben Sie für die nächsten 100 Tage und welche Projekte möchten Sie konkret vorantreiben? 

Schimmel: 
Am liebsten würde ich jeden Menschen meines Wahlkreises kennenlernen! (Lacht) Ich will in den kommenden 100 Tagen draußen sein. Das sehen und hören, was die Menschen bewegt und beschäftigt. Das aufnehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Konkret möchte ich das Vertrauen in unsere Landwirtschaft stärken, die Digitalisierung voranbringen und dem Ehrenamt die ihm zustehende Bedeutung zukommen lassen.


Herzlichen Dank für Ihre Zeit, Herr Schimmel. Für ihre Abgeordnetentätigkeit wünschen wir Ihnen eine glückliche Hand und persönlich alles Gute!

Schimmel:  
Herzlichen Dank! Ich freue mich auf jede Begegnung. Ich komme gerne zu Ihnen, Ihren Vereinen und Festen – sagen Sie einfach Bescheid! Und eine Einladung in den Landtag nach Wiesbaden spreche ich ebenso gerne aus!
 

Herr Frau
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